Leuzigen ist auf drei Seiten vom Kanton Solothurn umgeben und bildet den östlichen Teil des bernischen Seelandes.
Der Name des Ortes hat nichts mit Löwen zu tun, obwohl diese im Wappen geführt werden. Die erste Verwendung des heutigen Wappens wird mit 1833 bezeugt. Die meisten Wappen kamen bekanntlich erst im 19. Jahrhundert auf und so nimmt man an, dass der Name von einer Sippe des Louchiez stammte, die die Gegend im 6. Jahrhundert bewohnten. In alten Aufzeichnungen findet man auch die Namen Loichfingen (1224), Loenzingen (1522) und Leutzigen (1661).
Wegen seiner Lage dürfte das Dorf von Kelten (Helvetiern), Römern und Alemannen besiedelt worden sein. Viele Funde zeugen davon. Im Mittelalter liessen sich hier Clunaizenser-Mönche nieder, die bei der heutigen Kirche ein Priorat errichteten. Die Leuziger verdienten sich ihren Lebensunterhalt im Mittelalter durch Abbau von Kalk und Tuffsteinen und durch die Landwirtschaft. Als eine der ersten Landgemeinden erhielt Leuzigen im Jahre 1662 ein aus Stein gebautes, dreistöckiges Schulhaus. Heute kennt man es unter dem Namen “Turm“.
Nach einer anderen Quelle soll Leuzigen erstmals 1235 als Loxingen erschienen sein. Dieser Name soll gallo-lateinischen Ursprungs sein und vom Wort “leuca“ stammen, was soviel wie Meilenstein bedeutet und auch auf die wichtigen Strassenverbindungen Solothurn-Aarberg-Murten und Solothurn-Aarberg-Neuenburg von damals hinweist. Der Name Leuzigens hat sich dann noch mehrmals verändert, 1294 zu Loichsingen, 1296 zu Lochsingen und 1460 zu Löuxingen.
Wenn man über die Geschichte des Dorfes Leuzigen nachforscht, kommt man nicht darum herum die Geschichte des Amtes Büren, zu dem die Gemeinde Leuzigen immer gehörte, einzubeziehen.
Wie so viele edle Geschlechter jener Zeit kamen auch die Herren von Neuenburg-Strassberg zu Anfang des 14. Jahrhunderts in arge finanzielle Bedrängnisse. So wurde das Amt Büren 1327 mit all seinen Rechten und Nutzungen, mit Leuten, Dörfern, Twingen, Bännen und Kirchschätzen, vom Herren von Strassberg an seinen Vetter, Graf Rudolf III von Neuenburg-Nidau für 500 Mark Silber auf Lebenszeit abgetreten. Graf Rudolf III fiel schon 1339 bei Laupen. Nach dessen Tod musste Graf Immer seine Herrschaft Strassberg-Büren erneut, nun aber an die Stadt Solothurn für 2'500 Gulden, verpfänden. Von Solothurn wechselte die Herrschaft Strassberg-Büren mit Burg, Brücke und Stadt Büren, den Dörfern Lengnau, Grenchen, Stadtrüti, Dotzigen, Diessbach, Oberwil und Arch samt allen Rechten im Jahre 1364 wieder die Hand. Nämlich an den Grafen von Neuenburg-Nidau, Rudolf IV, den Sohn des vor Laupen gefallenen Rudolf III, um einen Jahreszins von 300 Pfund.
Die aufgezählten Gemeinden waren Kirchgemeinden. Leuzigen ist seit dem Jahr 1981 eine eigene Kirchgemeinde. Dagegen war Leuzigen Gerichtsort des Amtes Büren. Beim Grafen Rudolf IV von Neuenburg-Nidau blieb die Herrschaft Büren nicht lange. Nach seinem Tod im Jahre 1375 kam sie an das Haus Kyburg-Neuenburg und wurde von den Kyburgern 1379 mit Nidau und der Landschaft Burgund links der Aare den Herzögen von Österreich verkauft. Das Geld für dessen Kauf streckte die Stadt Freiburg vor.
Im Sempacherkrieg wurde Büren, das auf freiburgisch-österreichischer Seite stand, durch die Berner 1386 erfolglos belagert. Nachdem aber die Österreicher Büren an den fremden Bandenführer, den Normanen Häuptling Ingelram von Coucy verpfändeten, der mit seinen Guglern (das sind Normanen oder Wikinger die wegen ihrer Kugelhelmen so genannt wurden) auf üble Weise seine Schulden bei den Untertanen eintrieb, wurde es 1388 von den Bernern und Solothurnern nochmals belagert. Diesmal mit Erfolg; Bern teilte sich mit Solothurn die Kriegsbeute, und da der Berner Anteil am Kampf vermutlich grösser war als derjenige Solothurns, nahm es auch den grösseren Teil für sich. So wurde Büren mit Diessbach, Oberwil, Rüti, Arch und Leuzigen rechts und Lengnau links der Aare wieder bernisch, während auf Solothurn nur Grenchen, Bettlach und Altreu zufielen. Bis 1798 residierten 77 Landvögte in Büren.
Die Vorbereitung zum Autobahnbau A5 (damals N5) in Leuzigen
(Bericht Peter Guntern)
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